Tag 42 der Reise, Station Z-12
Meine Handschrift schwankt, als ich diese Zeilen in die Schaltkreise des Schiffstagebuchs eingebe. Der Sensor, den ich in der letzten Woche installierte, hat ein Signal aufgezeichnet – kein Rauschmuster, sondern eine klare Frequenz in einem Bereich, den wir noch nie zuvor gehört haben. Der Ursprung? Eine verfallene Raumstation, die seit Jahrhunderten als Leere in den Datenbanken der Flottenarchivierung verweilt. Ein Zeichen, das uns die Erinnerung an ein vergessenes Zeitalter zurückbringt.
Ich, Space Commander McDonald, stehe an der Schwelle zwischen Pflicht und Neugier. Das Logbuch fordert von mir, die Station zu erforschen – nicht als Mission, sondern als persönliche Verpflichtung. Ich habe keine andere Wahl: Der Befehl ist mein, und der Drang nach Wissen ist unbestritten.
Die Ankunft in den Orbit der Station war nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Die Struktur flüstert von Vernachlässigung – Korrosion, die sich wie ein roter Teppich über das Deck ausbreitet. Doch in den Tiefen, zwischen den Wänden der einst stolzen Kontrollräume, liegt ein Puls: Ein interstellarer Spion, der die Geheimnisse des Universums in den Händen hält.
Er stellte sich als K’zar vor, ein Mitglied des versteckten Imperiums, das die Kontrolle über Zeitlinien anstrebt. Er erzählte mir von einem Plan: eine Technologie, die nicht nur Raum, sondern auch Zeit manipulieren kann – ein Gerät, das den Fluss der Geschichte selbst umschreibt. Sein Angebot war einfach: wir können die Zeitlinien neu schreiben, oder das Universum zerfällt in einen Strudel von Paradoxien.
Ich spürte die Last, die mit der Verantwortung eines Kommandanten einhergeht. Die Crew vertraut mir ihr Leben an, und doch besteht die Gefahr, dass wir selbst in einen interdimensionalen Konflikt hineingezogen werden. Meine Herzen schlagen schneller, als ich die Entscheidung treffe: Wir nehmen das Risiko.
Die Station hat mehr als nur ein Gerät. Sie enthält eine verborgene Technologie, die mir die Fähigkeit verleiht, Raum und Zeit zu manipulieren – ein Kristall aus einer unbekannten Substanz, der im Puls eines schwarzen Lochs geboren wurde. Die Kosten? Ein Flächenbrand in meinem Bewusstsein, ein Verlust meiner eigenen Identität.
Ich stecke den Kristall in die Brust der Raumstation, um ihn zu aktivieren. Der Puls ist laut – wie ein Donner in einem ruhigen Himmel. Das Schiff, die Crew, die gesamte Galaxie – alles ist in Bewegung. Die Zeitlinien beginnen zu sprengen, und ich sehe die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in einem einzigen Strudel.
Ich muss die Regeln der Zeitreise brechen. Das Imperium will, dass ich es tue – aber sie wollen mich zerstören, wenn ich nicht kooperiere. Ich schreibe ein Manifest an die fremde Spezies, die ich auf dem Weg traf – die Lyris, ein Volk von Lichtwesen. Wir schließen eine Allianz: Gemeinsam können wir die Bedrohung abwenden.
Der letzte Kampf ist ein Spektakel aus Licht und Schatten. Wir greifen die Station an, die Zeitlinien kollabieren, und ich sehe, wie das Imperium in einem Funken aus seinem eigenen Machtwahn zerfällt. Ich entscheide, dass der Preis zu hoch ist – ich opfere mich.
Die Raumstation explodiert, und ein Strahl aus Licht durchdringt die Dunkelheit. Ich schreibe in das Logbuch: „Ich bin der Kosmische Pfad, der die Zeitalterlinie schützt. Ich lasse meine Seele in den Sternen verweilen.“ Die Crew überlebt, und das Universum atmet auf.
Die Legende lebt weiter – in den Sternen, im Klang des Raums. Die Technologie wird von der Flotte genutzt, um die Galaxie zu schützen und neue Wege zu erkunden. Ich bin kein Held mehr, sondern ein Symbol für Mut und Opferbereitschaft.
Der Kosmische Pfad wird in den Sternen weiterleben. Ich bin ein Lichtstrahl, der die Dunkelheit durchdringt, und meine Geschichte ist ein Echo in den Weiten des Alls. Möge das Universum diese Erinnerung bewahren, bis die nächste Generation nach den Sternen sucht.
—Space Commander McDonald, 42. Tag der Mission



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