Mcdonald

Der Sternenkommandant

Kosmische Prüfungen von McDonald

Space Commander McDonald erhielt eines Morgens ein leises, pulsierendes Signal, das nicht von seinem persönlichen Kommunikationssystem stammte. Die Zentralen Raumfahrtbehörde (ZRB) hatte eine unaufgezeichnete Mission an ihn geschickt: Das verfallene Raumschiff „Horizon-3“ im Nebel der Orion‑Sektor zu untersuchen. Es war eine Aufgabe, die politisch heikel war, denn der Orion‑Sektor war von rivalisierenden Fraktionen kontrolliert, die nicht zögern würden, die Kontrolle über ein unbekanntes Artefakt zu übernehmen.

McDonald schob die Vorfreude zu Seiten. Er erinnerte sich an die Warnungen seines Mentors, Dr. Lira, einer legendären Wissenschaftlerin, die den Namen der ZRB mit einer kritischen Distanz verband. Dr. Lira hatte ihn immer daran erinnert, dass das Übertragen von Technologien in die falschen Hände die Galaxie in eine unkontrollierbare Dunkelheit stürzen könnte. Doch ihr letzter Blick, durch die bröckelnde Decke eines Laborraums, hatte McDonald in die Tiefe gezogen.

„Du hast eine Chance, die Galaxie zu retten, bevor sie von dem, der nach Macht strebt, zerstört wird“, sagte Dr. Lira. „Du musst das Rätsel lösen, bevor die Zeit mit dir spielt.“

McDonald atmete tief durch, blickte zum Routenplaner, der ein Labyrinth aus leuchtenden Plasmawüsten und schimmernden Nebeln zeigte. Er wusste, dass jeder Schritt einen Preis hatte. Der Orion‑Sektor war nicht nur ein geografischer Ort, sondern ein politisches Labyrinth.

Der Flug durch die Plasmawüste war, als würde man über einen Meer aus flüssigem Glas wandern. Leuchtende Farben, die sich ständig veränderten, spiegelten die Oberfläche des Schiffs, das im Nebel schimmerte, als ob es seine eigene Dunkelheit zu absorbieren versuchte. McDonald spürte, wie der Atem seiner Crew mit jedem Atemzug des kosmischen Windes veränderte. Doch das war nicht der eigentliche Drahtseilakt. Als das Schiff in den Nebel eindrang, stieß McDonald auf ein fremdes Artefakt, versteckt in einer der Rümpfe. Das Artefakt war von einer metallischen, holographischen Struktur, die sich ständig zu einer neuen Form wandelte – ein Schmetterlingsmuster, das gleichzeitig nach außen zu leuchten schien.

Beim ersten Kontakt veränderte sich McDonalds Wahrnehmung. Farben wurden intensiver, Geräusche schienen eine andere Frequenz zu besitzen. Die Zeit um ihn herum begann zu zittern. Ein Flüstern, das er nicht hören konnte, aber fühlen konnte, schrie: „Manipuliere, aber sei nicht der Master.“

Er erkannte, dass das Artefakt nicht nur eine Waffe war, sondern ein Bewusstsein – ein altes, kosmisches Wesen, das die Grenzen von Raum und Zeit selbst verstand. Dr. Liras Worte flüsterten in seinem Kopf: „Nimm das, aber erinnere dich, wer du bist.“

Der erste Test kam, als ein feindlicher Raumkreatur, ein schattenhafter Panzer aus roter Leere, in die Schiffsanlage eindrang. McDonald stellte das Artefakt ein wenig nach vorne und aktivierte die Zeitmanipulation. Die Kreatur bewegte sich wie ein ständiges Echo, jedes Mal in der Gegenwart, während McDonald sich in der Vergangenheit bewegte. Er verschob die Angriffe zurück und ließ sie in die eigene Falle zurückkehren. Die Kreatur verlor ihre Richtung, verwandelte sich in ein zerbrechliches Echo und verschwand im Nebel.

Doch die Freude war kurz. Die Kreatur war nicht das einzige Ziel. Eine Schattenelite, ein Elite-Krieger-Orden, hatte die Macht des Artefakts bemerkt. Sie verfolgten McDonald in den endlosen Weiten des Orion‑Sektor, bereit, jedes Stück des Schiffs zu zerstören, um das Artefakt zu besitzen. Ihre Flammen aus roter Energie glühten im Dunkeln des Nebels, während sie hinter McDonalds Schiff folgten.

McDonald musste entscheiden: Fliegen und in die Tiefen der Nebel fliehen, oder kämpfen. Er setzte sich in den Pilotenkörper des Schiffs, das sich selbstständig über den Nebel bewegte, und ließ die Zeit manipulieren, um den Angreifer zu überlisten.

Er ließ die Elite ihre eigenen Angriffsketten in die Vergangenheit zurückschicken. Jede Bewegung wurde zurückgedreht und sie selbst wurden von ihren eigenen Waffen getroffen. Es war ein cleverer Taktik: Er nutzte die Zeitmanipulation nicht nur zur Verteidigung, sondern als ein Instrument, das die Elite in ihre eigene Falle lockte.

Der letzte Kampf war der größte. Das Artefakt, das er jetzt in seiner Hand hielt, erwachte zum Leben und sprach, nicht in Worten, sondern in einer Resonanz, die den Kern seiner eigenen Ethik berührte. Es forderte McDonald auf, die Grenzen seiner Verantwortung zu überdenken. Er stand vor der Wahl, das Artefakt in den Händen der Elite zu lassen und damit eine unkontrollierte Kraft freizusetzen, oder es zurück zur ZRB zu bringen, um sicherzustellen, dass niemand die Macht über die Zeit besitzen würde.

McDonald, in den Augen des Artefakts, sah die Zukunft. Er erkannte, dass die wahre Kraft eines Commanders nicht in seiner Waffe, sondern in seiner Weisheit und seinem moralischen Urteil lag. Er legte das Artefakt zurück in die Hand der Zentralen Raumfahrtbehörde, als die Elite in den Nebel zurückdrang.

Die Rückkehr zur ZRB war nicht ohne Spuren der Zweifel. Doch die Menschen in der ZRB waren dankbar. McDonald wurde als Held gefeiert, und sein Name war in die Chroniken aufgenommen. Doch er trug die Last, die Verantwortung, die er sich selbst auferlegt hatte, tief in seinem Herzen.

Die Geschichte von Space Commander McDonald ist nicht nur die Erzählung einer heroischen Rettung, sondern auch die Warnung, dass die größte Stärke eines Commanders nicht in seiner Waffe, sondern in seiner Weisheit und seinem moralischen Urteil liegt. In der Galaxie, die ständig nach Macht strebt, muss die Menschheit lernen, Verantwortung zu tragen, wenn sie die Grenzen von Raum und Zeit erkundet. Die kosmischen Prüfungen von McDonald bleiben ein leuchtendes Beispiel dafür, dass ein wahrer Held diejenigen ist, die das Richtige tun, auch wenn die Konsequenzen unsicher sind.